Mineralogische Schau- und Lehrsammlung

72074 Tⁿbingen, Wilhelmstr. 56


Geschichtliches

Die heutige Mineralogische Schau- und Lehrsammlung ging aus den Sammlungen des früheren "Mineralogischen Instituts" hervor, welches die Fächer Mineralogie, Geologie und Paläontologie umfaßte und von der Arbeits- und Sammelrichtung her in erster Line geologisch-paläontologisch orientiert war. Im Oktober 1919 wurde ein Mineralogisch-Petrographisches Extraordinariat mit Sammlung abgespalten, aus dem das jetzige Institut für Mineralogie, Petrologie & Geochemie hervorging. Da der erste Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Richard Nacken war, ist dieser formal der Gründer der Sammlung. Von dem Material des alten Instituts gingen 1919 etwa zwei bis fünf Prozent in die neue Mineralogisch-Petrographische Sammlung über. Darunter befand sich auch die Meteoritensammlung, die der Freiherr von Reichenbach 1869 der Universität Tübingen vermacht hatte.

Im Jahre 1990 wurde der Ausstellungsraum renoviert und umgestaltet. Die neukonzepierte Mineralogische Schau- und Lehrsammlung soll primär den Studierenden der Mineralogie und Geologie der Universität Tübingen zu Lehr- und Anschauungszwecken dienen, aber natürlich auch als ästhetisch ausgerichtete Schausammlung der Öffentlichkeit zugänglich sein und die Bandbreite der historischen und modernen Mineralogie verdeutlichen.


Inhalt der Sammlung

Bedingt durch die Entstehunggeschichte ist auch der Stellenwert der Sammlung ein sehr unterschiedlicher. Während die Gesteine, Minerale und Erze eine etwa durchschnittliche Universitätssammlung darstellen, besitzt die Meteoritensammlung internationales Format. Die magazinierte Belegsammlung enthält vorwiegend Minerale und Gesteine, die bei Exkursionen aufgesammelt oder auf Messen zugekauft wurden. Sie ist besonders für die nähere Umgebung Tübingens (Schwäbische Alb, Hegau, Nördlinger Ries, Schwarzwald) repräsentativ. Hervorzuheben sind die von W. BRANCO am Ende des letzten Jahrhunderts angelegte Sammlung von Gesteinsproben des Uracher Vulkangebietes und die von Prof. H. PICHLER in den letzten Jahrzehnten zusammengestellte einmalige Hanstück-Sammlung von Gesteinen aus aller Welt (Petrographische Sammlung im Institutsgebäude).

Im Ausstellungsraum werden z. Zt. in über vierzig Glasvitrinen folgende Bereiche der Mineralogie präsentiert:

  1. Systematik der Minerale
  2. Erze und Erzlagerstätten
  3. Angewandte und technische Mineralogie
  4. Petrologie der magmatischen Gesteine
  5. Petrologie der metamorphen Gesteine
  6. Mineralverwachsungen (Zwillinge, Epitaxien, Pseudomorphosen)
  7. Mineraleigenschaften
  8. Schmuck- und Edelsteine
  9. Mineralstoffe und "Mineralwasser"
  10. Minerale und Gesteine des Umlandes
  11. Meteorite und deren Impakterscheinungen

Öffnungszeiten

Während des Semesters mittwochs von 15.00 - 17.00 Uhr; in der vorlesungsfreien Zeit und für Gruppen auch nach Vereinbarung (Anmeldung und weitere Auskünfte: Dr. U. Neumann, Tel.


Home wwschmahl@uni-tuebingen.de(wwschmahl@uni-tuebingen.de) - Stand: 10. August 1996